Er Immobilien

10.01.2020

Immobilienkauf – Diese zehn Fragen sollten Sie dem Makler stellen

Es ist soweit- Sie wollen ein Haus oder eine Wohnung kaufen. Ist der Entschluss für den Immobilienkauf erstmal gefallen, fängt das Abenteuer Eigenheim erst richtig an. Denn für die meisten Menschen ist ein Hauskauf ein einmaliges Unterfangen. Während man bei einer Mietswohnung über den einen oder anderen Makel hinwegsieht, sind die Ansprüche an das Eigenheim weitaus größer.

Steht der erste Besichtigungstermin bei der potentiellen Wunschimmobilie an, mischt sich bei vielen Menschen Vorfreude mit Unsicherheit. Welche Fragen sollte man dem Makler unbedingt stellen? Auf welche Dinge muss man bei der Hausbesichtigung achten? In unserem Artikel verraten wir Ihnen, worauf es bei der Immobilienbesichtigung ankommt und mit welchen Fragen Sie gut vorbereitet sind.

1. In welchem Zustand ist das Haus?

Die Bilder in der Onlineanzeige haben Sie angesprochen, der Grundriss passt soweit. Doch auch wenn viele Angaben bereits in einem Exposé vorhanden sind, sollten Sie bei der ersten Immobilienbesichtigung gründlich Nachfragen. Neben der Raumaufteilung und der Lage ist der allgemeine Zustand des Hauses wichtig. Denn bei einer Bestandsimmobilie sind Sie nach dem Kauf für sämtliche Reparaturen verantwortlich.

Am besten begehen Sie das Haus von unten nach oben und machen sich vor Ort direkt Notizen. Auf folgende Faktoren sollten Sie bei der ersten Besichtigung achten:

Gibt es Feuchtigkeit oder gar Schimmel im Haus? In welchem Zustand sind die Fenster, das Dach, die Heizung? Auch ein Blick auf die Wasserleitungen und die Elektrik ist bei älteren Immobilien sinnvoll. Ein guter Makler hat auf Ihre Fragen Antworten und wird im Zweifel sogar selber auf die einzelnen Posten hinweisen.

2. Wie ist die Infrastruktur rund um die Immobilie?

Auch die Lage der Wunschimmobilie ist ein wichtiger Punkt. Wenn Sie nicht ortskundig sind, erkundigen Sie sich vorab im Internet, wie der Stadtteil im Allgemeinen bewertet wird.

Fragen, die Sie dem Makler stellen können: Wie gut ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr? Gibt es Parks oder andere Grünflächen in der Umgebung? Wie sieht es mit Kindergärten, Schulen und Ärzten aus? Erkundigen Sie sich auch, wie die Nachbarschaft ist. Wohnen hier viele Senioren oder überwiegend junge Familien?

Kommt eine Immobilie infrage, könnten Sie auch alleine nochmal bei Nachbarn klingeln und diese einfach befragen.

3. Warum wird das Haus verkauft?

Häufig führen veränderte Lebensumstände zum Verkauf einer Immobilie: Scheidung oder Tod des Lebenspartners, Krankheit oder beruflicher Neuanfang in einer anderen Stadt. Trotzdem lohnt es sich, einmal nach den Verkaufsgründen zu fragen, um andere -für Sie- gravierende Gründe auszuschließen.

4. Wie hoch sind die Betriebskosten bisher gewesen?

Eine Immobilie zu kaufen bedeutet für die meisten Menschen auch einen Kredit aufzunehmen. Nicht zu vergessen sind die Nebenkosten, die Sie als Hausbesitzer weiterhin zahlen. Dazu zählen Strom, Wasser und Gas (für die Heizung). Auch öffentliche Nebenkosten fallen an: die Grundsteuer, Gehwegreinigung, Müllgebühr. Denken Sie auch an Versicherungen, die Sie für das Eigenheim abschließen wollen und das Bilden regelmäßiger Rücklagen, damit Sie im Falle von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten auf Ersparnisse zurückgreifen können.

Fragen Sie also, wie hoch diese Kosten beim vorherigen Bewohner lagen, um für sich selber eine realistische Kostenschätzung vornehmen zu können. Das hilft Ihnen auch bei der Kalkulation der monatlichen Kreditrückzahlung.

Kaufen Sie eine Wohnung, müssen Sie an das Hausgeld denken. Dieses bezieht sich auf die allgemeinen Kosten des Gemeinschaftseigentums (z.B. Treppenhaus, Garten), die zwischen den Eigentümern aufgeteilt werden.

5. Von wann ist die Heizung?

Laut Energiesparverordnung 2014 sind Eigentümer verpflichtet, ihre Heizungsanlage nach 30 Jahren auszutauschen. Geregelt ist dies in der EnEv 2014, die auch ein paar Ausnahmen zulässt. Grundsätzlich ist es ratsam, eine alte Heizungsanlage beim Kauf zu prüfen und über den Austausch nachzudenken. Denn eine alte Heizungsanlage frisst Energie und kann dadurch sehr teuer im Verbrauch sein.

6. Was wurde wann saniert?

Spätestens die Bank, die Ihnen einen Immobilienkredit für eine ältere Immobilie gewährt, wird Sie nach den bisherigen Sanierungen fragen. Da nicht nur der reine Kaufpreis die Kosten für die Immobilie ausmacht, sondern auch Sanierungsinvestitionen meistens Teil des Kredites sind, sollten Sie bei der Besichtigung eines Hauses den Makler nach den bisherigen Sanierungen fragen.

7. Wie alt ist die Elektrik?

Auf den ersten Blick nicht sichtbar, dennoch ein wichtiger Faktor beim Kauf eines Hauses oder einer Wohnung: die Elektrik. Je älter diese ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie hier investieren müssen. Ein Austausch ist in der Regel nach 30-40 Jahren notwendig.

Dies liegt zum einen an höheren Sicherheitsstandards, die ältere Elektrikanlagen nicht erfüllen (heutiger Standard sind dreiadrige Leitungen und ein sogenannter FI-Schutzschalter). Zum anderen ist der Stromverbrauch heute ein anderer, als beispielsweise in den 50er-Jahren, denn man besitzt mehr Geräte und hat einen höheren Bedarf an Steckdosen.

Schauen Sie sich also den Sicherungskasten an und fragen Sie den Makler nach dem Zustand der Elektrik.

8. Feuchtigkeit – in welchem Zustand sind Keller und Dach?

Wenn Sie eine Immobilie besichtigen, dann am besten von unten nach oben. Ist das Haus unterkellert sollten Sie hier nicht nur die Augen, sondern auch die „Nase offenhalten“. Denn wenn es im Keller mieft, ist dies oft ein Hinweis auf Feuchtigkeit, wenn nicht gar Schimmel. Fragen Sie den Makler auch nach der Dämmung der Kellerdecke. Diese ist für die Wärmeisolierung des Hauses wichtig und muss gegebenenfalls erneuert werden.

Auch beim Dachgeschoss sollten Sie genau hinsehen: Gibt es feuchte Ecken? Wann wurde das Dach zuletzt gedeckt? Wie sieht es mit der Dämmung aus? Ein guter Makler hat auf diese Fragen antworten.

9. Gibt es Baubeschränkungen?

Vor allem ein Spitzdach bietet noch Ausbaufläche, indem Gauben eingebaut werden. Doch nicht immer ist das einfach möglich. Fragen Sie daher den Makler nach Baubeschränkungen. Dies kann auch für einen etwaigen Wintergarten gelten. Ist die Immobilie bereits sehr alt, fragen Sie, ob ein Denkmalschutz vorliegt. Dieser kann bedeuten, dass Sie bauliche Veränderungen nur unter strengen Auflagen und mit entsprechendem bürokratischem Aufwand vornehmen dürfen.

10. Welche Ausstattung ist im Kaufpreis inbegriffen?

Wenn Sie eine Immobilie erwerben, sollten Sie auch bei der Innenausstattung einmal nachfragen, was im Kaufpreis inbegriffen ist. Häufig geht es hier um die Einbauküche, aber vielleicht gibt es auch ein Gartenhaus oder einen Geräteschuppen, der sich am Haus befindet.

Fazit: Gut vorbereitet zur Immobilienbesichtigung

Ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen ist ein aufregender Prozess. Wichtig ist, sich vorab seiner Prioritäten sicher zu sein und sich vor der Besichtigung der Wunschimmobilie gut vorzubereiten. Die obenstehenden Fragen helfen Ihnen, strukturiert und gründlich bei der Immobilienbesichtigung vorzugehen.

Zögern Sie nicht, den Makler bei der Immobilienbesichtigung mit Ihren Fragen zu „löchern“. Denn auch dem Makler ist daran gelegen, dass Sie sich gut beraten fühlen und bei einem etwaigen Kauf zufrieden sind.

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